About me

Nadja Will

Ein paar Zeilen zu meiner Herkunft, meinem Grundgerüst, meiner Basis  und meinem Weg bis zum Überraschungsbesuch, der ohne Safe the date Karte in meiner rechten Brust stille Obdach gefunden hatte. Mr. Cancer hat ja keinen Anstand- aber als Anästhesieschwester mit pinkem Know-how weiß ich wohl aufdringliche Typen flach zu legen! Das hat man davon, wenn "Mann" sich mit Frau anlegt, die einem die Luft beim Schlafen nehmen kann.
Mein Beruf – ein bedeutsamer Schlüssel und sein Verhängnis!

 

Also:

„Hey Cancer, kiss my ASS!"

... eine Lady mit viel Stil, die so wie sie heißt, einfach leben will!




Von Anfang an: bin ICKE, eine auf´s Beste reduzierte 1,59 m große Berlinerin, die am 19.01.1983 geboren ist und ab dem 6. Lebensjahr in der Stadt lebt - die es eigentlich gar nicht gibt: Bielefeld. Zu DDR Zeiten hat mein Papa diese Stadt aber doch irgendwie ausfindig gemacht und dank eines Ausreisevisums von 24 Stunden sind meine Mama und ich kurz vor dem Mauerfall hinterhergezogen. Und da waren wir dann in einer sehr viel spießigeren Stadt, die auch mit B anfing. Dicht gefolgt von der Stadt mit H (aha) - wie Herford!

In Bielefeld bin ich zur Schule gegangen und habe letztlich auch meine eigene kleine  Familie gegründet, ein süßes MiniMe meinerseits namens Hannah und ein süßer MiniMe meines Mannes Sebastian, der Till heißt. Meine Energien!

In Herford absolvierte ich 2004 erfolgreich eine Ausbildung zur Krankenschwester, die ich auch geworden bin. Eine kranke Schwester.


Die Diagnose Brustkrebs erhielt ich am Freitag, den 13. Oktober 2017.

Der Tag an dem meine Geschichte beginnt, der Tag an dem Mr. Cancer mein Leben auf den Kopf gestellt hat, der Tag an dem meine schlimmste Angst- schwer krank zu werden, wahr geworden ist UND der Tag an dem th!nk pink befruchtet worden ist!!! Deshalb auch ein humor- bzw. hormongesteuerter Tumor. Eine Befruchtung ohne Zykluskalender außerhalb der Reihe - gut, dass der Zufall Wege findet, wo die Absicht niemals hinkommen würde!


KREBS - Willkommen in der Brustkrebsbranche mitten im Oktober


Oktober, auch der pinke Monat genannt. Ein anderer Krebs hätte ja auch nicht zu mir gepasst - meine Lieblingsfarbe ist nämlich von Geburt an: PINK! Und die Musik von P!nk ist letztlich meine Melodie des Lebens. So kraftvoll, mutig, ausdrucksstark, einzigartig und lebendig ... hat mich die Sängerin schon immer inspiriert.


Also habe ich mit 2,5 cm in meiner rechten Brust voll zugeschlagen, Mr. Cancer kam zum Glück alleine, als ungebetener Gast war wenigstens das eine nette Geste von ihm. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, jeden Tag!

Dankbarkeit: ein großes Thema für mich!

Und nun war ich direkt angekommen auf der anderen Seite der Maschinerie eines regionalen großen Klinikums als Brustkrebspatientin- also: MAMMA- CA Patientin in unserer alltäglichen Kliniksprache.

 

Gut, dass wir im Klinikum ein Brustzentrum haben. Ich wusste noch nicht mal wo genau es sich befindet, ich befand mich also irgendwo im Nichts.

Jahrelang in der Anästhesie gearbeitet, Tag und Nacht klimatisiertes Flair ohne wirkliches Tageslicht, ganz nebenbei verheiratet und so eine Art Familienmanagerin für alle Belange. Ach so, Köchin, Wäschefrau, Putzfrau, Einkaufsfrau war ich ja auch noch. Da waren mehrere Nebenjobs. Der Job als Mama war mein Lieblingsjob - kein Nebenjob, sondern ein Fulltimejob mit viel Herz. Aber irgendwie war der Preis ein hoher mit diesen Arbeitszeiten rund um die Uhr!


Einen haarigen Job gab es da doch auch noch:
Ich war noch Sam´s Frauchen. Er ein haariger, schwarzer 40 Kilo schwerer Anker unserer chaotischen Familie. Ein Labrador, der im Ernstfall der treuste Esel war. Mein bester Freund hat immer auf mich gehört, wenigstens einer aus unserer Familie. Er war allzeit bereit mit mir zu gehen und gab nie Widerworte und vor Allem konnte er immer zu hören.
Sam ist einer der wichtigsten Seelen in meiner Geschichte, er hat mich ganzheitlich versorgt und mich durch diesen harten Weg Seite an Seite begleitet. Selbst im größten Wintermatsch hat er für frische Luft gesorgt.
Er hat zu Beginn meiner Chemophase auch mit gehaart, ich frage mich bis heute- wer mehr Haare verloren hat. Er oder Ich? Naja, er hatte keine Glatze, ich schon!

 

Happy bald head nach der 2ten Chemo ...
… mein Mann teilte auch das mit mir bzw. uns.

 

Er trug quasi mit "oben ohne" und rasierte sich seine Haare auf 3 mm - noch ein wenig mehr als ich aber nur wenn man(n) genau hingesehen hat ;-)

Ein liebes Geständnis oder auch ein Liebesgeständnis mit einem ganz eigenen Charme

Ohne das je erwartet zu haben war für ihn das einfach klar. Sozusagen haarscharf zu mir zu stehen! Damit hatte Mr. Cancer wohl nicht gerechnet, ich habe zu keinem Zeitpunkt alleine für mein Leben gekämpft, sondern: es gab unglaubliche Lieblingsmenschen bewaffnet mit Anti-Cancer-Pumpguns (produced by: meinen Ärtzen, meinen Freunden und meiner Familie! ALLE RECHTE VORBEHALTEN) … und bedingungsloser Liebe, Kraft und Hilfe.

Danke an euch ALLE!